Kant war ein Jahrhundert-Denker in einem Jahrhundert voller herausragender philosophischer Errungenschaften. In seinem berühmten Essay „Was ist Aufklärung?“ definierte Kant die Aufklärung als den Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Er betonte die Bedeutung von Vernunft, Selbstbestimmung und kritischem Denken für die Befreiung des Individuums von autoritären Strukturen und überlieferten Dogmen. Er traut und mutet dem aufgeklärten Staatsbürger die Freiheit zu. Sein kategorischer Imperativ, der besagt, dass man nur nach Maximen handeln soll, die man zugleich als allgemeines Gesetz wollen kann, ist bis heute ein zentraler Bestandteil der ethischen Diskussion.
Kants Ideen zur Autonomie des moralischen Handelns und zur Bedeutung der Vernunft haben nicht nur die Grundlage für die moderne Ethik gelegt. Sie nahmen gewissermaßen auch die politische Grundlinie der AfD vorweg: Insofern Kant an den mündigen Bürger appelliert, war er seiner Zeit weit voraus. Auch die AfD appelliert an die mündigen Bürger: Hört nicht auf vermeintliche Autoritäten, lasst Euch nicht in einem Verblendungszusammenhang fangen, sondern bedient euch eures eigenen Verstandes. Und tut nicht automatisch, was euch gesagt wird, sondern was eurer Überzeugung nach das Richtige ist, nicht nur für euch, sondern für die Gemeinschaft.
Kant ermutigt uns, unsere eigenen Überzeugungen zu hinterfragen, uns nicht von Autoritäten, Experten, Räten blenden zu lassen und unser eigenes Urteilsvermögen zu schärfen. Sein Erbe lebt in der modernen Philosophie fort und erinnert uns daran, dass die Aufklärung ein fortwährender Prozess ist. Diesem Gedanken fühlt sich auch die AfD verpflichtet.